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Testbericht Black Diamond Storm: 110 g pures Licht

Die Black Diamond Storm ist eine vielseitig einsetzbare Stirnlampe, die mit satten 100 Lumen Leuchtleistung äußerst hell ist. Sie ist bestens geeignet für Bergsteigen, Höhlentouren oder einfach zum Wandern.

Facts

  • Maximale Leuchtleistung: 100 Lumen
  • Maximale Leuchtweite: 70 m
  • 1 weiße Triple Power LED (Fernbereich)
  • 2 weiße Single Power LED (Nahbereich)
  • 2 Rote LED („Nachtsichtmodus“)
  • 4 AAA-Batterien
  • 50 h Batterielaufzeit im hellsten Modus
  • Wasserdicht (1 m Tiefe, 30 Minuten)
  • 110 g Gesamtgewicht
  • Preis: € 60

Konzept

Stirnlampen, im Bergsportbereich schon lange der absolute Standard, sind auch für den Alltagseinsatz voll im Kommen. Denn auch beim Wandern, Radfahren oder Joggen profitiert man davon, dass beide Hände frei bleiben und der Leuchtkegel automatisch der Blickrichtung folgt. Stirnlampen lassen sich grob in drei Kategorien einteilen: Erstens ultraleichte Notfalllampen, zweitens „normale“ Stirnlampen, die dank LED-Technik über eine überraschend hohe Leuchtleistung verfügen und drittens „Profi“-Lampen, bei denen der Akku separat am Hinterkopf angebracht ist. Die Black Diamond Storm ist am oberen Ende des mittleren Segmentes einzuordnen. Dank ihrer hohen Leuchtleistung eignet sie sich für anspruchsvolle Verwendungszwecke am Berg.

Leuchtleistung, Leuchtweite und Akkulaufzeit

Das wichtigste an einer Taschenlampe ist natürlich die Leuchtleistung. Die 100 Lumen der Black Diamond Storm sind wirklich enorm hell. Es ist kaum zu glauben, dass so viel Licht aus einer so kleinen Lampe kommt. Die Leuchtweite beträgt bis zu 70 m. Damit eignet sich die Storm nicht bloß dazu, das „Trittfeld“ unmittelbar vor einem auszuleuchten, sondern vielmehr ermöglicht sie auch die Orientierung im Gelände.

Das Leuchtbild der Storm hat mich im praktischen Einsatz absolut begeistert. Es zeichnet sich durch eine gute Mischung aus Fokussierung und Streuung aus. So verfügt die Lampe über einen relativ breiten, gleichmäßig hellen Leuchtkegel, der eine gute Ausleuchtung des Geländes in naher und mittlerer Distanz ermöglicht. Im Zentrum dieses Leuchtkegels befindet sich ein nochmals deutlich helleres Feld, das durch die Linse der Storm erzeugt wird. Dieser zusätzliche Fokus ist besonders praktisch, wenn es auf eine hohe Leuchtweite ankommt, beispielsweise wenn man sich orientieren möchte.

Die Storm verfügt neben dem Hauptleuchtmodus auch über einen Nahbereichsmodus mit zwei weißen LEDs. Er lässt sich zum Beispiel zum Kochen und im Zelt nutzen. Weiterhin gibt es einen Rotlichtmodus. Das rote Licht blendet nicht so stark (daher keine Verengung der Pupillen), so dass er praktisch ist, wenn man dank Restlicht (z.B. Vollmond) eigentlich ohne Lampe auskommt, aber zum Kartenlesen zusätzliches Licht braucht. Auch eignet sich der Rotlichtmodus gut, um die Storm als Signal oder Warnlampe zu benutzen. Zudem verfügt die Storm noch über einen Blinklichtmodus (wahlweise Rot- oder Weißlicht), der sich beispielsweise zum Absetzen eines Notsignals eignet. Der Blinkmodus blinkt allerdings nicht das alpine Notsignal.

Die Batterielaufzeit der Storm ist ziemlich phänomenal. Selbst im hellsten Leuchtmodus beträgt sie 50 h. Die Storm wird mit 4 AAA Batterien betrieben, einem Batterietyp der weit verbreitet ist und sich in den meisten Regionen nachkaufen lassen sollte.

Besonders begeistert bin ich davon, dass sich die Helligkeit in den beiden weißen Modi stufenlos dimmen lässt. Hiervon habe ich oft gebrauch gemacht, beispielsweise bei Pausen, wenn man nicht die vollen 100 Lumen braucht, um sich zu verpflegen. Das Abdimmen ist erstens in manchen Situationen für die Augen angenehmer, schont aber vor allem die Batterien. So lässt sich im Hauptleuchtmodus durch maximales Abdimmen die Batterielaufzeit auf 200 Stunden erhöhen.

Die folgende Übersicht gibt Aufschluss über die verschiedenen Leuchtmodi:

1. Hauptleuchtmodus (Triple Power LED)

  • Leuchtleistung: 100 Lumen
  • Leuchtweite: 70 m
  • Batterielaufzeit: 50 h
  • Abdimmbar bis auf 4 Lumen, Leuchtweite dann 3 m, Batterielaufzeit dann 200 h

2. Nahbereichsmodus (2 Single Power LEDs)

  • Leuchtleistung: 25 Lumen
  • Leuchtweite: 7 m
  • Batterielaufzeit: 36 h
  • Abdimmbar bis auf 4 Lumen, Leuchtweite dann 2 m, Batterielaufzeit dann 125 h

3. Rotlichtmodus (2 rote LEDs)

  • Leuchtleistung: Eher gering
  • Leuchtweite: Sehr gering, maximal 2 m diffuses Rotlicht
  • Batterielaufzeit: Sehr lange 😉

4. Blinkmodus

  • Rotlicht oder Weißlicht 

Bedienung

Die Lampe wird über einen zentralen Druckknopf mit einem sehr angenehmen Druckpunkt bedient. Das Bedienkonzept ist nicht vollkommen intuitiv, erschließt sich einem nach Konsultation der Anleitung aber sofort: Es gibt grundsätzlich zwei Leuchtkategorien: Rotlicht und Weißlicht. Durch langes drücken des Knopfes wechselt man zwischen beiden. Ist man in einer der beiden Leuchtkategorien, schaltet man die Lampe über ein einmaliges Drücken an oder aus. Im Weißlichtmodus wird beim ersten Aktivieren der Hauptleuchtmodus und beim zweiten Aktivieren der Nahbereichsmodus angeschaltet. Leuchtet die Lampe, lässt sie sich durch langes Drücken des Knopfes abdimmen. Eine Tastensperre lässt sich durch langes Drücken des Knopfes im ausgeschalteten Zustand aktivieren. Der Blinkmodus wird durch dreimaliges Drücken des Knopfes aktiviert (je nachdem, in welchem Leuchtmodus man sich befindet weißes oder rotes Blinken).

Stirnband und Kippmechanismus

Das Stirnband lässt sich optimal anpassen und passt auch über meinen Kletterhelm. Durch den Kippmechanismus lässt sich der Leuchtwinkel leicht und zuverlässig anpassen. Während die Lampe in der Ausgangsstellung leicht nach oben leuchtet, lässt sie sich durch ein Abkippen in drei Stufen für alle Einsatzzwecke richtig einstellen. Der Kippmechanismus macht einen robusten und langlebigen Eindruck. Einziger Nachteil ist, dass der Schwerpunkt der Lampe umso weiter von Kopf und Stirnband wegwandert, je weiter man die Lampe abkippt. Beim Joggen mit der Lampe erweist sich dies als Nachteil, da die Lampe im abgekippten Modus recht stark hin und her wackelt. Ansonsten sitzt die Lampe jedoch sehr  fest auf der Stirn und wackelt nicht.

Verarbeitung

Die Lampe ist perfekt verarbeitet und macht einen sehr robusten Eindruck. Ein echter Vorteil gegenüber anderen Stirnlampen ist, dass die Lampe sogar wasserdicht ist: Laut Hersteller verträgt sie 30 min in bis zu 1 m tiefem Wasser. Einen Test im Waschbecken hat sie ohne Probleme weggesteckt.  Für alle alpinen Einsatzzwecke sollte sie also ausreichend wasserdicht sein.

Die Storm im Praxistest

Auf einer Tour durch die Raufarholshellir-Höhle auf Island hat die Storm im Praxistest beweisen, was sie kann. Während des mehrstündigen Abenteuers in absoluter Finsternis war ein gut ausgeleuchtetes Sichtfeld aus drei Gründen sehr wichtig:

Erstens war eine hohe Leuchtweite erforderlich, um sich in der Höhle orientieren zu können. Zwar bestand kein großes Risiko, sich zu verlaufen, aber für das finden eines gangbaren Weges war es unverzichtbar, über eine hohe Leuchtleistung zu verfügen.

Zweitens erfolgte die Fortbewegung fast ausnahmslos über rutschiges und sehr scharfkantiges Blockwerk, das wohl einmal von der Decke herabgestürzt ist. Aus diesem Grund war es äußerst  wichtig, dass der Untergrund vor einem gut und gleichmäßig ausgeleuchtet war, um seine Schritte sicher setzen zu können.

Drittens waren einige leichtere Klettereien in der Höhle zu absolvieren. Grade hierbei musste man eine gute Sicht nach oben und unten haben, um Griffe und Tritte richtig setzen zu können. Ohne eine Stirnlampe hätte man hier echte Probleme gehabt.

Die Storm hat mich mit ihrem durchdachten Leuchtbild total überzeugt. Sie leuchtet einerseits den Nahbereich zuverlässig und gleichmäßig aus, ist aber andererseits auch fokussiert genug, um in die Ferne zu leuchten und die Orientierung zu ermöglichen. Wie gut die Storm wirklich ist, wurde mir grade auch im Vergleich zu den Stirnlampen meiner Freunde deutlich. Deren Leuchtleistung kam nicht annährend an die der Storm heran. Insgesamt hat mich die Storm total begeistert. Ohne eine so gute Taschenlampe, auf die man sich wirklich verlassen kann, hätte ich mich bei einer Höhlentour auf eigene Faust deutlich unwohler gefühlt.

Stärken

  • Beeindruckende Leuchtkraft
  • Tolles Leuchtbild, das man sehr zu schätzen lernt
  • Stufenlos dimmbar
  • Gute Bedienbarkeit
  • Extrem lange Batterielaufzeit
  • Wasserdicht

Schwächen

Die Storm verfügt eigentlich über keine nennenswerte Schwäche. Man könnte höchstens das Gewicht von 110 g incl. Batterien anführen. Es gibt leichtere Stirnlampen. Für 100 Lumen Leuchtleistung und 50 h Leuchtdauer finde ich 110 g aber vollkommen in Ordnung. Fürs Joggen ist sie aufgrund des Gewichts und des Kippmechanismus allerdings nur bedingt geeignet.

Fazit

Die Black Diamond Storm ist die beste Taschenlampe, die ich je besessen habe. Sie ist hell, klein und sehr robust. Man kann sich auf diese Lampe wirklich verlassen. Wer nicht bloß eine reine Notfalllampe sucht, sondern eine ernsthafte Lichtquelle für Unternehmungen im Dunkeln sucht, sollte zur Black Diamond Storm greifen. Für rund € 60 gibt es sie in drei Farbvarianten (Mango, Schwarz, Weiß) bei den Bergfreunden. Die Lampe ist diesen Preis auf jeden Fall Wert.

 

 

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